Iwan, der Lokomotivführer
Ich bin ein Fan russischer Eisenbahnen. Je länger, desto besser. Man setzt sich abends in den Zug, schläft eine Weile und wacht morgens in St. Petersburg oder sonstwo auf. Gut, man muss schon ein Auge für den abgewetzten Charme der Liegen haben. Man sollte auch nichts dagegen haben, wenn die Tür, die zu Toilette, Abfall und Raucherabteil führt, ständig gegen die Füße schlägt. Klar, nach 25 Stunden Fahrt fühlt sich der Körper an, als habe man nicht im sondern unter dem Zug gelegen. Gelenkig muss man sein, um die oberen Liegen zu erklimmen, geruchsunempfindlich, um auch noch nach einer Nacht Hochbetrieb den Gang zur Toilette zu wagen, trinkfest, falls der Nachbar ein oder zwei Wodkaflaschen zum Einschlafen mitbringt.
Man muss nicht unbedingt im Hochsommer fahren. In einem dieser alten Züge, die gebaut wurden, als Klimaanlagen vermutlich noch nicht einmal erfunden waren. Deren Fenster sich nur einen Spaltbreit öffnen lassen, so dass gerade soviel Luft reinkommt, um den Erstickungstod zu verhindern. Hier erfüllt das Wort "schweißnass" wenigstens mal seine Bedeutung.
Aber wenn man im Frühjahr fährt, oder jetzt im Herbst ist der russische Nachtzug ein Hort der Völkerverständigung. Ich habe mal erlebt, wie sich dort eine Deutsche (kein Wort Russisch) und ein Russe (Kein Wort Deutsch) eine halbe Nacht lang über ihre Lieblingsmusik "unterhalten" haben.
Ach, ich freu mich schon, Nächste Woche ist es wieder so weit. 20 Stunden nach Uljanowsk, der Geburtsstadt Lenins.
Man muss nicht unbedingt im Hochsommer fahren. In einem dieser alten Züge, die gebaut wurden, als Klimaanlagen vermutlich noch nicht einmal erfunden waren. Deren Fenster sich nur einen Spaltbreit öffnen lassen, so dass gerade soviel Luft reinkommt, um den Erstickungstod zu verhindern. Hier erfüllt das Wort "schweißnass" wenigstens mal seine Bedeutung.
Aber wenn man im Frühjahr fährt, oder jetzt im Herbst ist der russische Nachtzug ein Hort der Völkerverständigung. Ich habe mal erlebt, wie sich dort eine Deutsche (kein Wort Russisch) und ein Russe (Kein Wort Deutsch) eine halbe Nacht lang über ihre Lieblingsmusik "unterhalten" haben.
Ach, ich freu mich schon, Nächste Woche ist es wieder so weit. 20 Stunden nach Uljanowsk, der Geburtsstadt Lenins.
Mischkala - 29. Aug, 12:34